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DER KAMPF GEGEN DIE HYDRA


Bewaffnet mit der Keule beginnt Herkules in der griechischen Sage seine Suche nach dem Monster. Als Herkules die Höhle ausfindig gemacht hat, schiesst er seine Pfeile hinein, in der Hoffnung, die Schlange herauszulocken, aber sie rührt sich nicht. Schliesslich taucht er die Pfeilspitzen in Teer, zündet sie an und wirft sie in das Nest des Monsters. So gelingt es ihm, die Hydra aus ihrem Versteck zu locken. Nun steht Herkules über ihr im Sumpf und versucht mit seiner Keule, ihre Köpfe abzuschlagen. Aber jedes Mal, wenn ein Kopf heruntergefallen ist, wachsen drei neue nach.

Wir alle sind mehr oder weniger stark von Trieben und infantilen Komplexen getrieben, die da heissen: Zerstörerische Wut, Neid, Eifersucht, Selbsthass, Wollust und Gier. Sie gären im Sumpf des Unterbewussten, treiben dort ihr Unwesen und suchen sich im konkreten Leben Menschen aus, auf die sie diese direkt projizieren.

Herkules kämpft in der Sage im Sumpf, taucht in den stinkenden Schleim ein, packt die Schlange beim Kopf und hebt sie empor, damit das Licht des Tages auf sie fällt, und ihre Kraft beginnt sofort zu schwinden.

Es gilt also, in den Schlamm unserer unterbewussten Triebe hinabzusteigen, um in sich den eigentlichen Feind zu entdecken, den es zu besiegen gilt. Dann bräuchten wir keine Projektionsfiguren mehr in der äusseren Welt. Immer mehr Menschen durchschauen diesen sinnlosen Kampf im Äusseren gegen ihre nicht bewusst gemachten Persönlichkeitsanteile im Inneren und verstehen die Botschaft der Sage:

"Wir erheben uns im Knien, wir erobern durch Hingabe, wir siegen durch Aufgabe.“

Wir erheben uns nicht mehr gegen einen äusseren Gegner, wir bleiben knien und finden ihn in uns selbst, wir erobern unsere äusseren Feinde durch Hingabe und die damit erreichte Auflösung unserer inneren Triebe und Komplexe (wie innen, so aussen) und siegen (auf der ganzen Linie innen und aussen) durch Aufgabe der Konflikte, des unbewussten Kampfes in uns, der uns dann nicht mehr durch äussere Kampfhandlungen bewusst gemacht werden muss. Wenn wir alle in Frieden mit uns selbst leben, können wir den anderen in seiner Einzigartigkeit so annehmen, wie er ist. Würde es uns gelingen so zu leben, hätten wir das Paradies auf Erden ohne Krankheit, Kriminalität, Krieg und Armut.

Jeder von uns tut das, was er gerne tut zum Wohle des Ganzen.

Es ist höchste Zeit für uns alle zu lernen, dass jeder Besitz, alles äussere vergänglich ist und uns keine wirkliche Sicherheit bieten kann. Wahre Sicherheit finden wir nur in uns selbst. Menschen, die das verstehen, haben eine ganz andere Lebenseinstellung. Sie besitzen einen entschiedenen Sinn für Verantwortung und Ethik. Menschen, die nur das Maximum für sich anstreben, die keinen Glauben haben und ein Leben in Hektik führen, machen sich keine Gedanken über die Konsequenzen ihres Tuns und schaffen eine Gesellschaft, die fast ausschliesslich auf Kurzzeitergebnisse fixiert ist.

Wir sind die Welt, wir machen die Welt, das was in der Welt da draussen geschieht, ist ein Spiegel für das, was in unseren Seelen abläuft.

Überdenke also dein eigenes Leben, mach Seelenhygiene.

Lege Rechenschaft ab über die Dinge, die Du wirklich brauchst zu deinem Glück.

Habe Mut, auf