Wenn einen das Leben an die Hand nimmt
„Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann“ lautet ein Zitat des deutschen Dichters Hans Kruppa. Mit diesem Motto bin ich für 3 Tage nach Kalifornien geflogen zum Gathering der Foundation for Shamanic Studies USA in Novato bei San Francisco. Im wahrsten Sinne des Wortes hin und weg. Ganz hin bin ich von dem Puls der Amerikanischen Westküste und meine Ausstrahlung ist eine andere vor Ort, weil mich dieses Land energetisch auflädt und schon der Gedanke daran lässt mich aufleben.
Bereits am Flughafen beim Check-In wurde ich gefragt, ob ich nach Hause fliegen würde. Ich musste schmunzeln, denn so fühlte es sich tatsächlich an.
Ich reise nur mit Handgepäck und Weekender JAGUAR HEART ist diesmal dabei. Meine komplette Reisegarderobe habe ich selbstgenäht und errege Aufsehen damit. Blaues bodenlanges Kleid mit Blütenprint, blauer Wickelmantel, Ethno-Schal und JAGUAR HEART. Eine Dame fragte mich, ob das „Oscar de la Renta“ sei und ich antwortete, das sei meine Eigenmarke ATELIER MERMAID. Ich bekam im Laufe dieser 3 Tage mindestens noch 50.000 Komplimente !
Das Leben nimmt mich an die Hand und führt mich nach Novato, in die Unity Kirche, zu diesem besagten FSS Treffen, und die Amerikanische Heilerszene ist sehr angetan von mir und schätzt meine lange Anreise extra aus Deutschland. Ich bin inmitten der Internationalen Fakultät-Ikonen Sandra Harner, Alicia Gates, Amanda Foulger, Susan Mokelke sowie Gerardo Roemer und Kevin Turner.
Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin im falschen Land und PHOENIX DANCE® will ganz woanders hin…oder ich beginne in Deutschland mit meinen neuen visionären Konzepten, was auf einem anderen Kontinent weitergeführt werden möchte. Oder meine Arbeit mit dem Rituellen Tanz braucht erst die Internationale Anerkennung, um in Deutschland richtig Fuß zu fassen…Der Pionier im eigenen Lande.
Vor kurzem hatten wir im Haus einen Rohrbruch, der die gesamte Eingangstür mitsamt dem Eingangsbereich gesprengt hat und alle Keller voll laufen liess. Allerdings mit kristallklarem Wasser! Mit dem Geld von der Versicherung konnte ich mir diese Kurzreise überhaupt ermöglichen, sprich das war dann wohl wortwörtlich ein „Aufbruch“ in jeder Hinsicht.
In eine neue Zeit.
In eine neue Welt.
Und doch ist mir diese Welt so vertraut.
Seit jeher zieht es mich an die Westküste Nordamerikas und seit ich denken kann, will ich nach San Francisco. Diese hochkreative, freigeistige, leidenschaftlich-schöne Stadt vibriert und pulsiert und ich atme sie ein, nein ich inhaliere sie mitsamt ihrem FREE SPIRIT.
Und so schaue ich, was mich die Tage hier erwartet und was das Leben mit mir vorhat.
Mein Shuttle, der mich nach Novato fährt, heisst WESTERN EAGLE. Meine Fluglinie UNITED. Das Hotel liegt am ENTRADA DRIVE und ist ein „Ascend Hotel“. Im Radio höre ich „There can be miracles when you believe“ vom Film „Der Prinz von Ägypten“ und am Abend treffen wir uns schon in der UNION CHAPPELL zum ersten meet & greet.
Wir sehen eine Dokumentation über die Ohlone Indianer und ich bin sehr bewegt: Die Muwekma Ohlone sind ein Indianerstamm, der um die Bucht von San Francisco beheimatet ist. Das ursprüngliche Siedlungsgebiet erstreckte sich auf die Regionen San Francisco, San Mateo, Santa Clara, Alameda, Contra Costa und Teile von Napa, Santa Cruz, Solano und San Joaquin. Der Stamm wurde im 18. Jahrhundert von den Spaniern christianisiert. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit des Goldrausches, wurde ihnen das Land von europäischen/amerikanischen Siedlern geraubt. (Quelle: Wikipedia).
Am Ende des 2. Versammlungstages tanzen wir alle zusammen den sogenannten DREAMDANCE, oder Ghostdance, auch Visionstanz genannt, und ich nehme die Hand von Sandra Harner zu meiner Linken (der Frau des 2018 verstorbenen Gründers der FSS Michael Harner) und zu meiner Rechten eines spanischen Heilers.
Insgesamt müssten wir wohl so um die 100 sein. Wir beginnen mit dem rituellen Kreistanz und jeder, der möchte, kann sich aus dem Kreis lösen, sich in die Mitte bewegen und im Stillen auf Visionssuche gehen. Ich tanze und singe aber als einzige Frau bis zum Schluß. Am Ende sind nur noch ein Mann und ich aufrecht, alle anderen liegen. Mir fliessen die Tränen bereits ab ca. einer halben Stunde Tanz und ich singe und tanze weiter, mit tränenerstickter Stimme. Ich „sehe“ lauter tote Indianer um mich. Wie damals beim ursprünglichen Ghostdance. Und „höre“ die klare Botschaft „bring dance back to the people“. Dann höre ich mit dem Abrufsignal auf. Und bleibe weiter stehen. Die Tränen laufen weiter still über meine Wangen. Ich zittere am ganzen Körper wie eine Rassel. Und sehe mich in eine andere Zeit katapultiert wie ich auf dem Feld stehe voller toter Indianer. Und selbst eine bin.
Somit höre ich den Ruf meiner Spirituellen Ahnen, die mich in „mein“ Land zurück rufen, um dort zu wirken und die kollektive Wunde zu heilen helfe.
Die Ohlone Indianer sagten schon damals „all life is sacred and worthy of respect“.
„We are Learning to Live in a Living universe“, sagte der Autor Duane Elgin in seinem Vortrag am Vormittag. Und dazu „The World wants to Dance“ weil das Universum ein untrennbares Ganzes ist in fliessender Bewegung.
Ich habe alte Freunde wiedergesehen. Neue Freunde dazugewonnen. In einem halben Jahr bin ich in Seattle und beginne das wohl intensivste Training der Foundation, dem Dreijahresprogramm, durchgeführt von der Präsidentin der FSS, Susan Mokelke. Ich habe mich bei ihr beworben für die Internationale Fakultät. Und nach den 3 Jahren, wenn ich 52 Jahre alt bin, werde ich dann wohl in den Vereinigten Staaten für die Foundation unterrichten dürfen. Und PHOENIX DANCE® wächst in die Welt.
Ihr werdet alle von mir profitieren, denn ich lehre seit meinem 17. Lebensjahr, das ist meine Aufgabe und ich werde das machen bis an mein Lebensende.