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Stirb und Werde!


Wir leben, um Erfahrungen zu machen und uns weiter zu entwickeln, indem wir unser Bewusstsein erweitern. Der Bewusstseinserweiterungsprozess findet statt, indem wir an unsere Grenzen stoßen und sie überwinden. Das setzt die Bereitschaft voraus, vertrautes Terrain zu verlassen und Neuland zu betreten. Und das Unbekannte mit all seinen Gefahren ängstigt uns. Wir können es nämlich nicht kontrollieren. Wir wissen auch nicht, was passieren wird und wie wir reagieren sollen. Wir möchten auch nicht vom Unangenehmen überrascht werden. Wir haben Angst vor Schmerzen auf psychischer und physischer Ebene. Wir haben Angst, unser Gesicht zu verlieren und ganz klein und ganz nackt dazustehen. Und wir flüchten uns in eine Leidvermeidungshaltung, indem wir am Alten festhalten.

Aber Leben ist Rhythmus und ständige Erfahrung. Nur wer bereit ist, das Alte zu opfern, kann Neues erleben und erfahren.

Selbstwert kann man nur erlangen, indem man selbstbewusst bestimmt, was man will und was nicht. Das Schicksal gibt mit jeder Trennung von jemand oder etwas die Chance, Eigenständigkeit zu erlangen als Voraussetzung für ein Leben ohne Abhängigkeiten.

Selbstakzeptanz, tiefe Eigenliebe ist die Grundvoraussetzung dafür, dass andere uns so lieben, wie wir sind. Sie ist auch Voraussetzung dafür, dass man sich seinen eigenen Bedürfnissen entsprechend lernt durchzusetzen, ohne von einem schlechten Gewissen in seiner Handlungsfreiheit beeinträchtigt zu werden. Wer anderen nicht weh tun will und sein Leben nach deren Vorstellungen ausrichtet, lebt nicht nach seinen eigenen Bedürfnissen, kommt immer zu kurz und ist zum Scheitern verurteilt.

Angst vor der Zukunft? Angst zu scheitern? Warum?

Äußere Lebensumstände sind nur ein Spiegel für die innere Befindlichkeit und den Zustand der Seele. Stärken sind dazu da, seine Schwächen herauszufinden, mit Ihnen kreativ umzugehen und dadurch wachsen zu können. Es heißt ja „Ich bewundere dich wegen deiner Stärken, aber ich liebe dich wegen deiner Schwächen“.

Charakter ist gleich Schicksal, und nur wer das begreift, kann erst wirklich frei sein und unabhängig werden. Und stärkt somit sein Selbstbewusstsein.

Auf zu neuen Ufern!

Corona zwingt uns zum Umdenken. Es hilft nichts, die Tür ist zu, auch wenn du das nicht gewollt hast. Aber: Viele andere stehen dafür offen! Nimm dein ganzes geballtes Energieknäuel zusammen und begutachte neue, mögliche Richtungen. Fang wieder an zu träumen! Was war eigentlich dein Jugendtraum? Was hast du alles aufgegeben für den Verflossenen, für die letzte Arbeitsstelle? Kannst du jetzt einen Teil deiner Träume verwirklichen? Wenn nicht jetzt, wo sowieso alles zerstört ist und du nichts mehr zu verlieren hast, wann denn dann? Spinn und träume herum, was das Zeug hält. Und nicht gleich nach dem Machbaren fragen oder ob das Ganze finanzierbar ist. Erst einmal die Gedanken fließen lassen und neue, hoffnungsvolle Gefühle aufkeimen lassen. Mit der Zeit kann sich aus diesen vielen verrückten Ideen der neue Plan entwickeln, der einen schließlich zu einem größeren Lebenserfolg führt und zum eigentlichen Glück.

Manchmal tut sich überraschend auch der alte Weg wieder auf. Eine Partnerschaft kommt wieder in den Gang, der Arbeitsplatz wird erkämpft, eine Kündigung zurückgezogen. All das ist möglich, das gab und gibt es täglich wieder. Aber auch dann war der Einschnitt ein Erlebnis, das prägt und geheilt werden muss, sonst wirkt die Energie der Zerstörung heimlich weiter. Dann sind die innere Loslösung und das Aufkeimenlassen alter Träume wichtig, um beim Wiederfinden zu wissen, es ist nicht die verletzte Eitelkeit, die dich nun zusammenhält, es ist auch nicht die Angst vor dem Alleinsein, sondern es ist eine Entscheidung, die für alle das Beste bringen soll. Dafür sollte man diese Erfahrung nicht vergessen und dass man einmal vor dem Aus stand. Man sollte sich auch das Mitgefühl für Menschen in ähnlichen Situationen erhalten.

Und wenn es bei der Trennung bleibt, dann solltest du die Vergangenheit trotzdem nicht schlecht machen. Weise ihr einen Platz zu und sage, ich bin stolz und glücklich, das erlebt zu haben. Aber auf das, was noch kommt, freue ich mich, und es wird ein gutes und interessantes Leben. Und ich gewinne dabei ein riesiges Herz. Irgendwer braucht meine Liebe, irgendwer braucht meine Arbeitskraft, irgendwo kann ich meine Energie einsetzen.

Lass also den dichten kleinen Energieknäuel in dir nicht so klein, dehne ihn wieder aus und lass ihn groß werden. Aber vergiss dabei nicht: Es bleibt der Wechsel zwischen Ausdehnen und Zusammenziehen. Und für einen Anfang braucht es immer eine starke, gebündelte Kraft.

Es entwickelt sich dann auch eine ganz eigene Art von Energie und Kraft. Erst einmal geht alles nach unten und zieht sich ganz klein zusammen. Das Selbstbewusstsein ist nur noch mit der Lupe erkennbar, auch wenn es manchmal durch Wut übersteigert wird. Ins Wanken kommen wird in solch einer Situation vermutlich jeder. Und verarbeiten muss der Schock auch jeder für sich allein, trotz Beistand von Freunden. Dennoch, ein Schock ist erst mal da. Stell dir diese Energieform bildlich vor. Die Menge ist nicht weniger geworden, die Energie hat nur ihre Form verändert, sie ist zusammengezogen wie zu einer kleinen Kugel in deinem Innern, flackert nervös, schießt ziellos mal in die eine, mal in die andere Richtung, zieht sich sofort wieder zurück aus mangelndem Selbstvertrauen.

Die Lernaufgabe, die darin steckt, ist leicht zu erkennen: Die Verwurzelung, das Vertrauen finden wir nicht in einem Arbeitsvertrag, einem Mietvertrag oder einem Ehevertrag. Vertrauen finden wir nur in uns selbst und in Gott. Äußerlichkeiten sind und bleiben Äußerlichkeiten. Und wenn ein Mensch sich verändern möchte, dann hat er seinen freien Willen, auch wenn uns das schmerzt.

Wir müssen nicht unser Urvertrauen verlieren, nur weil sich ein anderer verändern will.

Jetzt haben wir also diese kleine, zusammengezogene Energiekugel in uns, die ja weiterhin alles in sich trägt und damit auch übrigens eine ganz schöne Schlagkraft hat. Das ist auch der Grund, warum die Verzweiflung manche Menschen zu tätlichen Angriffen treibt, bis hin zu Mord oder Selbstmord. Die Chance wäre aber, diese Energie nicht zerstörerisch zu nutzen, sondern etwas Sinnvolles daraus zu machen. Nämlich sie für die eigene Entwicklung einzusetzen. Wichtig ist erst einmal, das Gemüt zur Ruhe zu bringen und die hin und her schießenden Energiepfeile zu verlangsamen. Die selbstschädigenden Gefühle wie Scham oder verletzter Stolz kann man sich sparen, sie brauen nur Unheil zusammen. Im Grunde macht es einen nur menschlicher, ein Unglück zu erleben. Man wird weicher, verletzlicher und dadurch auch verständnisvoller für andere in ähnlicher Lage.

Also, mach dich auf zu neuen Ufern. Akzeptiere, was war und trenne dich bewusst davon. Die energetische Verbindung zur alten Firma, zum früheren Partner, dem alten Wohnort, den bisherigen Zukunftsplänen musst du lösen.

Am besten geht das mit dem Ritual der Liegenden Acht. Nimm ein Blatt Papier und schreibe auf der oberen Hälfte deinen Namen und auf die untere Hälfte den Namen des Partners oder der Situation, von der du dich trennen möchtest. Dann schreibe, in der Mitte beginnend, eine liegende Acht um beide Namen mit dem Mantra „Ich bitte um energetische Trennung von mir und …“ und wiederhole das so lange zügig, bis du zu kritzeln anfängst oder gar der Bleistift dir aus den Händen fliegt. Verbrenne danach das Papier oder zerreiße es in kleine Stücke.

Unterstützend kannst du noch ein Salzbad nehmen, mit Essigwasser duschen oder mit Salbei abräuchern. Unterstreiche mit einem kleinen Ritual den Willen, dass du dich nun umdrehst und einen neuen Weg gehst. Schreibe deine bisherigen Wünsche auf und übergebe das Papier dem Feuer. Schicke die Bitte mit, die alten Wünsche umzuwandeln in neue Glück bringende Erfahrungen!

Durch Scheitern lernt man meist mehr als durch Erfolg!

Frauen scheitern immer wieder an den eigenen Ansprüchen. Scheitern an der Realität und am Unverständnis anderer Menschen. Hochfliegende Pläne lassen sich nicht in die Tat umsetzen, Hoffnungen zerplatzen, Wünsche bleiben unerfüllt – und der Traumprinz entpuppt sich als Frosch.

Obwohl oft so wenig zwischen Scheitern und Gelingen liegt, geben viele Frauen nach Misserfolgen auf und entscheiden sich für ein Dasein in Routine und Phantasielosigkeit. Das tun sie aus Angst, noch einmal die Schmerzen des Scheiterns zu erleben. Ihr Leben wird von Angst bestimmt. Da die meisten Menschen immer wieder einmal Enttäuschungen erleben und die Erfahrung des Scheiterns machen, wird die Angst zum beherrschenden Lebensgefühl.

Visionen aber brauchen ihre Zeit. Wenn die ihnen zugrunde liegende Willenskraft stark verwurzelt ist, erneuern sie sich, gleichgültig wie intensiv die Erfahrung des Scheiterns war. Diese Erneuerung geschieht von selbst. Man kann dazu nichts tun. Es gibt Zeiten für aktives Handeln und Zeiten, da ist es besser zu ruhen. Manchmal heisst es eben, es hat nicht geklappt. Wichtig ist es, dass man sich jetzt selbst nicht aufgibt und aus tiefer Verzweiflung etwas tut, das einem gar nicht entspricht.

Stattdessen konzentriert man sich auf das Wesentliche und stärkt seine innere Kraft, indem man bewusst Abstand von seinem gewohnten Leben nimmt. Rückzug und Meditation heißen die Zauberwörter. Denn Erneuerung entsteht aus der Tiefe.

Was Bestand hat, wird bleiben.

In allen lebendigen Systemen wechseln die Zeiten der Aktivität mit Zeiten der Ruhe ab. Yin und Yang wechseln unaufhaltsam. Dort, wo der Wille stark und tief verwurzelt war, kann er sich nach schwerwiegenden Rückschlägen erneuern. Unwichtige Pläne werden zurückgelassen und alle Kraft auf das Wesentliche konzentriert.

Bei Plänen und Projekten treten immer wieder Phasen des Stillstandes ein. Solche erzwungenen Ruhepausen nützt man dann zur Stärkung seiner Wurzeln. Man verzettelt sich nicht in blindem Aktionismus und versteckt sich nicht hinter Pflicht und Routine. Man hat keine Angst vor dem Nichts.

Es gilt das völlige Abwerfen von allen Äußerlichkeiten, Gedanken, Bindungen und Verpflichtungen, und das tiefe Versinken in sich selbst.

Man muss sterben, um wiedergeboren zu werden.

Man akzeptiert, was ist und was nicht mehr ist. Man weiß, man steht vor dem Nichts. Daher weiß man: Es ist Zeit, nach innen zu gehen, Zeit zu meditieren und anzunehmen, was ist. Man drückt sich nicht vor der Erfahrung der Leere, sondern man sucht sie bewusst. Wenn man stark genug ist, diese Krise zu meistern, werden neue Kräfte wachsen und neue Visionen entstehen, allesamt bunter und kühner als die zerstörten und vielleicht auch etwas weiser.

Alles hat seinen Sinn und man erkennt später auch den Sinn, der jetzt noch im Dunkeln liegt. Daher sammelt man Kraft in der Meditation.

In diesem Sinne, eure Jessica

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